Mühsam nährt sich das Eichhörnchen

Es geht voran. In kleinen Schritten, aber immerhin. Man muss ja immer positiv bleiben! Also was gibt es so für Neuigkeiten:

Wir haben eine Hausnummer

An diversen Stellen sind wir ja bereits nach unserer Hausnummer gefragt worden. Die Versicherungen wollen sie wissen und auch die Telekom kann auf keinen Fall einen Hausanschluss vorbereiten ohne die Hausnummer zu kennen. Also haben wir die Vermessungsabteilung kontaktiert und nachgefragt, wie, wo und wann wir denn eine bekommen könnten. Zunächst hieß es, die würden wir erst zugeteilt bekommen, wenn wir die Baubeginnsanzeige einreichen, aber auf nochmalige Nachfragen haben wir dann eine vorläufige Hausnummer bekommen. Die kann sich zwar rein theoretisch nochmal ändern, aber soweit ich das verstanden habe eigentlich nur, wenn sich unsere Eingangssituation verändert. Und das wird sie nicht. Wir werden also ab nächsten Jahr unter der Hausnummer 19e erreichbar sein .

Das PAT ist unterschrieben

Wir haben ja wirklich lange mit unserem PAT rumgetan. Zum Einen weil wir schon sehr genau bei sowas sind und zum Anderen, weil unser Projektleiter nach dem Gespräch im September im Urlaub war. Aber letzte Woche haben wir es endlich geschafft. Die größte Änderung war eigentlich, dass wir uns, wie schon erwähnt, doch noch für eine andere Heizung entschieden haben. Gegen die Luft-Wasser-Wärmepumpe in Splitaufstellung von Vaillant und für die innenaufgestellte LWWP mit integrierter Lüftung von Tecalor (THZ 504).

Audio System

Außerdem haben wir uns ein wenig mit dem Thema Multiroom-Audio beschäftigt. Da waren wir bisher ja noch komplett ahnungslos. Unsere Wahl fiel jetzt auf Sonos. Die haben eine schöne Lautsprecherauswahl und zudem kann man sie über LoxBerry ins Loxone einbinden. Das ermöglicht es dann zB die Lautstärke über unsere Loxone Taster zu regeln. Als ersten Test haben wir uns von IKEA den Symfonisk geholt, eine Kooperation von IKEA und Sonos. Von der Technik her entspricht er einem Sonos Play 1, aber der Symfonisk ist günstiger. Außerdem gefällt er uns optisch ziemlich gut. Auch das Probehören hat er gut überstanden, wir sind da aber auch nicht wahnsinnig anspruchsvoll. Inzwischen sind es auch schon drei Symfonisk und quasi ein Mini-Multiroom-System hier in der Wohnung 🙂 Später mal werden es wohl noch ein paar mehr.

Spots

Wir haben uns entschlossen in der Küche Spots in der Decke zu verbauen, um die Arbeitsplatte zu beleuchten. Zumindest dort, wo keine Oberschränke hängen. Verbaut werden Tunable White Spots von Constaled. Damit kann man tageslichtähnliches Licht zum Arbeiten erzeugen und aber auch gemütliche Beleuchtung für die Küchenparty zaubern. Weil uns eine ordentliche Ausleuchtung schon wichtig ist, haben wir die Menge der benötigten Spots mit dem Spotrechner von Voltus ausgerechnet und haben sie dann mit Hilfe von DIALux verteilt und überprüft. Zum Schluss habe ich das ganze ordentlich mit inkscape in unseren Grundriss eingezeichnet und an LUXHAUS geschickt, damit das bei der Planung berücksichtigt werden kann. Nicht dass plötzlich ein Balken in der Decke ist, genau da wo wir einen Spot hinbauen wollen. Zu meinen Erfahrungen mit DIALux werde ich nochmal einen extra Artikel schreiben, in dem ich mein Vorgehen ein wenig beschreibe.

Walnussbaum ist verschenkt

Mit der Baugenehmigung haben wir ja auch die Erlaubnis erhalten, den großen Walnussbaum auf unserem Grundstück zu fällen. Da wir uns das selber nicht zutrauen, habe ich verschiedene Baumpflege-Firmen angeschrieben, um Angebote einzuholen. Zeitgleich habe ich den Baum auch noch auf Ebay Kleinanzeigen als „Zu verschenken, muss aber selbst gefällt werden“ gestellt. Ebay war tatsächlich schneller 🙂 Es kamen sofort einige Anfragen. Mit dem ersten Interessenten haben wir uns dann kurz darauf auf dem Grundstück getroffen und alles abgemacht. Sobald er die Zeit findet, wird er uns den Baum fällen und mitnehmen. Was mich besonders freut ist, dass der Baum so nicht als Feuerholz endet. Er wird nämlich zum drechseln verwendet und ich bekomme sogar noch eine schöne Obstschale als Erinnerung. Zwischenzeitlich war auch noch ein offizielles Angebot ins Haus geflattert. Das wären fast 700 Euro gewesen, die wir uns so sparen konnten. Also quasi eine Win-Win-Situation!

Neues von der Elektrik

Vor 2 Wochen hatten wir auch einen Termin mit einem Elektriker. Auch wenn wir alles selber machen wollen, brauchen wir ja immer noch jemand der uns das ganze am Schluss abnimmt. Der Termin ist super verlaufen. Es wird also im Grunde alles so laufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Wir dürfen alles selbst besorgen und alle Arbeiten selber machen. Der Elektriker schaut immer mal wieder drauf, ob alles passt und macht am Ende die Abnahme. Auch für Fragen oder wenn wir Hilfe brauchen steht er natürlich zur Verfügung. Schon allein bei dem Termin haben wir schon wieder sehr viel neuen Input bekommen. Damit geht die Planung hier jetzt in die heiße Phase und wir arbeiten momentan am Stromlaufplan, Schaltschrankplan und einen Plan für die Leitungen und Auslässe.

Wenn man das ganze mal so aufschreibt, merkt man erst, dass doch so Einiges vorwärts geht.

DALI

Aller guten Dinge sind drei. Deshalb wird der dritte Bus in unserem Haus das Digital Addressable Lighting Interface oder kurz DALI werden. Im Gegensatz zu KNX oder Loxone Tree ist dieses System speziell für die Lichtsteuerung entwickelt. Ursprünglich für Büroräume gedacht, hat es mittlerweile auch den Einzug in die Heimautomatisation geschafft. DALI ist ein Bus, der wie KNX auf 2 Adern übertragen wird. Die Spannung für die Daten sind dabei 16V; es handelt sich aber nicht um SELV (Safety Extra Low Voltage). Das bedeutet, dass die Buskabel wie Stromkabel für 230V behandelt werden müssen. Dadurch ergibt sich aber auch direkt der Vorteil, dass Strom und DALI in einer gemeinsamen Leitung geführt werden dürfen, zum Beispiel NYM-J 5×1,5.

Zweck, Sinnhaftigkeit, Ziele

Der ein oder andere wird sich jetzt sicherlich fragen: „Warum brauch ich jetzt einen Bus um Lampen ein und auszuschalten?“ Das ist eine berechtigte Frage, und in unserem Fall gibt es zwei Gründe dafür. Erstens kann man damit das Licht stufenlos dimmen. Dies ist hilfreich, wenn man Nachts das stille Örtchen aufsuchen oder die Speisekammer plündern möchte, und zwar ohne beim Lichteinschalten zu erblinden. Zweitens erreicht man damit eine höhere Flexibilität. Im klassischen Bau kommt aus der Decke ein Kabel, an das man eine Lampe hängen kann. Mit einem dezentralem DALI Aufbau kann man an so einen Auslass mehrere Leuchten anschließen und diese unabhängig voneinander ein- und ausschalten, sowie dimmen. Darüber hinaus ermöglicht DALI die Steuerung von RGB-Leuchten, um einzelnen Räumen noch mehr Atmosphäre zu verleihen.

Aufbau

Mit DALI kann man seine Leuchten auf verschiedene Weisen anschließen.

  • Trafo und Steuergerät direkt an der Leuchte
    Der große Vorteil ist, dass man sich hier erstmal keine Gedanken um die Leuchte machen muss. Es wird eine geeignete Leitung, welche 230V und DALI führt an die gewünschte Brennstelle gelegt. Da schließt man dann einfach ein passendes elektronische Vorschaltgerät (EVG), und an dieses wiederum die Lampe an. Um die 230V in die für die LED Lampe passende 24V umzuwandeln, kann man hier entweder ein separates Netzteil anschließen oder ein EVG mit integriertem Trafo nehmen. Zusätzlich hat man die Möglichkeit statt des EVGs eine klassische Glühbirne (nur echt mit Lüsterklemme) direkt anzuschließen und diese mit einem Schaltaktor zu steuern. Als Nachteil zu sehen, sind die Geräte welche man zusätzlich zur Leuchte installieren muss. Falls diese nicht ins Gehäuse der Lampe selbst passen, kann man sie zB. in einer abgehängten Decke verstecken, was aber nicht immer möglich ist. Weiterhin sind die Verluste bei vielen einzelnen Trafos höher als wenn man einen zentralen hocheffizienten Trafo einsetzt.
  • Trafo im Schaltschrank, Steuergerät an der Leuchte
    Dies erlaubt es, wie schon erwähnt, ein zentrales Netzteil einzusetzen, welches deutlich effizienter als viele kleine ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass EVGs ohne Netzteil deutlich kleiner sind und größere Ströme schalten können. Auf der anderen Seite, darf der DALI Bus nicht zusammen mit 24V in einer Leitung geführt werden. Man muss also zwei Leitungen zu jeder Brennstelle ziehen. Auch muss man sich dessen bewusst sein, dass man ähnlich aussehende Kabel in der Decke hat, die manchmal 24V und manchmal 230V führen.
  • Trafo und Steuergerät im Schaltschrank
    Als dritte Variante gibt es noch die Möglichkeit Netzteil und EVG im Schaltschrank unterzubringen. Der unschlagbare Vorteil ist, dass man die Leuchte direkt an die Kabel anschließen kann, welche aus der Decke kommen. Man muss dann kein klobiges EVG mehr verstecken. Diese Variante ist jedoch eventuell sehr anfällig für Störeinflüsse. So können andere Stromleitungen ein sichtbares Flackern erzeugen. Bei dieser Art sehe ich aber keinen Vorteil darin DALI zu verwenden. Ich würde hier stattdessen einfach einen KNX Dimmaktor empfehlen. Leistet das Selbe, geht aber keinen Umweg über einen weiteren Bus.
Tunable White

Tunable White Leuchten sind Leuchten, die unterschiedliche Farbtemperaturen von weißem Licht erzeugen können. Dies kann man zum Beispiel in der Küche einsetzen, um bei hellem kaltweißen die Kocharbeiten auszuführen und hinterher die Leuchten auf ein warmes gelbliches Licht umzustellen, um damit eine angenehme Atmosphäre für die Küchenparty zu erzeugen. Wir setzen hierbei auf Spots und LED Bänder von CONSTALED. Diese Spots können ein sehr stimmungsvolles, fast schon rötliches Licht abgeben, aber auch sehr kaltes Licht erzeugen.

Einbindung ins Smart Home

Um die Leuchten in Bürogebäuden einfach verbauen zu können, gibt es spezielle DALI Schalter und Bewegungsmelder, die direkt am DALI Bus angeschlossen sind. Da unsere Schalter aber von Loxone sind und unsere Bewegungsmelder an KNX angeschlossen sind, benötigen wir noch eine Verbindung zum DALI Bus. Dies erreicht man entweder mit der DALI Extension von Loxone oder einem KNX DALI Gateway. Wie schon berichtet hat die Loxone Dali Extension gravierende Nachteile. Deswegen haben wir uns für den Weg über KNX entschieden und auch kurzerhand ein Gateway von MDT bestellt, um damit erste Erfahrungen zu sammeln.