Überall Fußboden

Kurz nach dem Fliesenleger sind auch wir fertig geworden. In allen Räumen, die nicht gefliest sind, haben wir Designboden verlegt. Wir wollten unbedingt einen PVC-freien Boden ohne Weichmacher. Pflegeleicht, leise und angenehm zum barfuß Laufen sollte er sein. Entschieden haben wir uns nach einiger Beratung für den Modular One von Parador in der Farbe Eiche Spirit Natur.

Wir haben uns dann im Online-Shop, der uns zuvor auch so gut beraten hat (Werbung, selbstbezahlt!) ein Angebot machen lassen. Das kann ich nur jedem empfehlen, es konnte nämlich jede Preissuchmaschine locker schlagen. Dort haben wir auch gleich Sockelleisten und eine Unterlage mitbestellt. Diese soll nochmals den Gehschall minimiert und kleine Unebenheiten im Estrich ausgleichen. Die Sachen kamen zum Wunschtermin per Spedition an. Leider war eine Palette beschädigt. 10 Pakete hatten eine kaputte Verpackung und zumindest teilweise kaputte Dielen. Diese haben wir so gut es ging weiter verwendet. Man braucht ja öfter mal nicht eine ganze Diele sondern nur einen Abschnitt. Nur die Küche fehlt noch, dort reichen uns die Dielen nicht mehr. Die fehlenden Pakete bekommen wir natürlich ersetzt. Zeitlich ist das auch kein Problem, weil wir dort den Boden erst nach dem Küchenaufbau fertig verlegen können. Da wir den Boden schwimmend verlegen, darf die Küche ja nicht darauf stehen.

Verlegung

Ein absoluter Fehlkauf degegen war das Multitool von Parador. Dieses sollte die Verlegehilfe schlechthin sein, wurde aber von uns nach und nach durch andere Werkzeuge ersetzt, die einfach besser funktioniert haben. Das größte Problem war, dass es aus Plastik ist. Deswegen federt es enorm, wenn man es als Schlagholz verwenden will. Dadurch haben wir uns noch einige Dielen beschädigt. Das ist besonders ärgerlich, weil das beim finalen Festklopfen passiert, wenn die Reihe eigentlich fertig gelegt ist und man dann alles wieder herausnehmen muss.

Verlegt wird der Boden übrigens schwimmend mit einem Klicksystem. Wenn man das Ganze mal raushat, geht es tatsächlich ganz gut. Trotzdem haben wir für unsere 140 Quadratmeter 8 Tage gebraucht. Meistens waren wir zu viert (Bauherren + Bauherrinnen-Eltern) und haben in Zweierteams parallel gearbeitet. Man sollte also schon etwas Zeit einplanen.

Angefangen haben wir im Arbeitszimmer und dann haben wir uns Zimmer für Zimmer vorgearbeitet. Das Wohnzimmer hat zwei Tage in Anspruch genommen.

Am fummeligsten war definitiv der Flur unten. Dort haben wir uns bemüht die Fugen aus dem Wohnzimmer genau zu übernehmen, damit es wirkt, als wäre durchgelegt. Durch den Schnitt des Raumes, musste man fast jedes Brett irgendwo zurecht schneiden.

Übergänge

Wir haben ja an allen Raumübergängen Dehnungsfugen im Estrich. Diese haben wir in fast allen Räumen auch im Bodenbelag nachgebildet. Designboden dehnt sich ja je nach Temperatur ganz schön aus. Das kann gerade bei unterschiedlichen Raumtemperaturen sonst Probleme geben. Zusätzlich haben wir sehr penibel auf ausreichend Wandabstand geachtet. Dabei haben uns die Abstandshalter von Bessey sehr geholfen. Nur bei den Übergangen zwischen Wohnzimmer/Küche und Schlafzimmer/Ankleide haben wir den Boden durchgelegt. An diesen Stellen sind vorerst keine Türen vorgesehen. Auch später werden wir hier nur Schiebetüren hinmachen, die nur zeitweise geschlossen sind. Außerdem wird in diesen Räumen die gleiche Temperatur herrschen. Daher hat hier die Optik gewonnen und wir haben auf eine Übergangsschiene verzichtet.

Probleme mit dem Estrich

Am Tag 6 nachdem des Estrich eingebracht wurde ist unsere Heizung auch in Betrieb gegangen. Dazu hat LUXHAUS einen Elektriker geschickt, der die Heizung an unseren Baustromkasten angeschlossen hat und einen Sanitärer, der die Heizung befüllt und gestartet hat. Beide waren sehr nett. Der Elektriker hat sogar noch was an unserem Baustrom repariert, da war wohl eine Schraube locker, weswegen eine Steckdose nicht ging. Der Sanitärer hat kurz unseren Technikraum geflutet und dann ist ihm die Tür von unserer Heizung umgefallen, auf den Schaltschrank drauf. Jetzt hat die Türe eine Delle und beim Schaltschrank hat sich am Scharnier was verbogen. Aber nichts, was man nicht beheben könnte. Also alles halb so wild!

Ab da lief also das Trockenprogram der Heizung. Gestartet ist es bei 25 Grad, dann in 4 Grad Schritten hoch auf 45 Grad und die dann 5 Tage halten. Das war richtig schön warm, besonders da es ja draußen auch nicht gerade kalt war. Wir sind natürlich in der Zeit auch brav dauernd zum lüften gefahren. 3-4 mal am Tag für 30 Minuten. Genauso wie es uns gesagt wurde. Die erste Lüftungsrunde hat die Bauherrin meistens schon früh um 6 Uhr gemacht, bevor die Kinder für den Kindergarten wach werden. Außerdem war das die einzige Chance etwas kühle Luft ins Haus zu bekommen.

Guter Dinge hat die Bauleiterin dann 3 Wochen nach Estrichlegung mal die Feuchtigkeit gemessen. Das Ergebnis war eher ernüchternd. Da es aber wohl momentan zu Häufungen mit Problemen kommt und sie nicht wissen, ob es tatsächlich an der Trocknung oder an den Messgeräten liegt, hat sie das Ganze zur Klärung mit Knauf geschickt.

Fehlersuche

Am 5. August waren dann 3 Herren von LUXHAUS und 2 Herren von Knauf da, um sich die Sachen anzusehen. Sie haben mir verschiedenen Messgeräten gemessen. Jedes zeigte etwas anderes. Auf diese Geräte ist also eher kein Verlass. Dann haben sie noch eine CM-Messung durchgeführt. Leider zeigte auch diese, dass unser Estrich noch sehr feucht ist. Laut Knauf waren unsere Lüftungsanweisungen auch völlig falsch. Man sollte besser nach 24 Stunden die Fenster kippen und nach 48 Stunden alles aufmachen. So viel Luftaustausch wie möglich. Die Theorie war, dass sich durch das „falsche“ Lüften in Kombination mit dem Wetter eine Schicht auf der Oberfläche gebildet, die sehr dicht abschließt und deswegen eine weitere Trocknung verhindert.

Um das zu verifizieren wurde bei einem Zimmer die Oberfläche abgeschliffen und die Heizung wieder auf 45 Grad hochgedreht. Nach einer Woche sollte dann eine neue Messung gemacht werden. In der Zeit sollten wir so viel wie möglich Lüften. Entsprechend waren eigentlich tagsüber immer alle Fenster offen und nachts gekippt.

Gestern war dann der zweite Termin zum Messen. Es wurden zwei CM-Messungen durchgeführt, eine auf dem geschliffenen Boden und eine in einem ungeschliffenen Zimmer. Und tatsächlich war der Wert beim geschliffenen Zimmer viel besser. Das Fazit daraus ist jetzt, dass die Heizung weiter auf Hochtouren läuft, alle Räume abgeschliffen werden und wir zwei Ventilatoren eingebaut bekommen, um das Lüften noch zu unterstützen. Tatsächlich kommt der Fliesenleger zum Abschleifen schon heute früh um 8 Uhr. Da hat LUXHAUS also wirklich schnell Taten folgen lassen. Trotzdem wurden sicherheitshalber alle weiteren Schritte um eine Woche nach hinten geschoben.

Fazit

LUXHAUS hat wohl auch bereits reagiert und am Freitag noch eine Info an alle Bauleiter mit den neuen Lüftungsregeln durchgegeben. Für uns ist es natürlich nicht so schön, dass wir jetzt unseren Boden etwas nach hinten verschieben müssen und im wahrsten Sinne des Wortes unser Geld zum Fenster raus heizen. Trotzdem ist es natürlich gut, dass LUXHAUS sich wirklich der Sache annimmt und nachforscht, warum es zu der Situation gekommen ist und da auch dranbleibt, dass es bei uns zügig weiter gehen kann. Das hätte auch ganz anders laufen können.