KNX

KNX ist ein offener Standard für die Gebäudeautomation, der 2002 verabschiedet wurde. Es handelt sich um keine reine Neuentwicklung, sondern basiert auf dem EIB (Europäischer Installationsbus) und ist sogar kompatibel dazu. Dadurch ist das gesamte System schon sehr ausgereift und die Wahrscheinlichkeit, dass es noch in vielen Jahren unterstützt wird, ist sehr hoch. Bei LUXHAUS kann man KNX standardmäßig nicht wählen, da diese ausschließlich mit Loxone arbeiten.

wie früher, Telegramme

Technisch ist KNX ein Bussystem. Das bedeutet, dass jedes Gerät mit jedem anderen vernetzt ist. Die Geräte schicken sich gegenseitig Nachrichten mit ihrem aktuellem Status oder mit der Aufforderung eine Aktion auszuführen. Diese Nachrichten nennt man bei KNX Telegramme. Zur eindeutigen Erkennung besitzt jedes Gerät besitzt eine physikalische Adresse, mit der man es direkt ansprechen kann. Zusätzlich definiert man sogenannte Gruppenadressen, um gezielt Aktionen an bestimmten Geräten anzusprechen. Auf der anderen Seite konfiguriert man Bedienelemente so, dass sie diese Adressen ansprechen. Dadurch ergibt sich die Verknüpfung von Schalter an der Wand und ausgeführter Aktion. Das bedeutet auch, dass man mit Tastern beliebige Aktionen ausführen kann, und wenn es darum geht aus der Speisekammer die Rollläden im Badezimmer zu steuern. Selbstverständlich kann man diese Fehlkonfiguration hinterher jederzeit ändern. 😉

Dezentrale Konfiguration

Dadurch, dass jede Komponente weiß, was sie steuert, ist keine zentrale Einheit wie bei Loxone notwendig. Geht ein Gerät mal kaputt, funktioniert alles andere trotzdem noch. Ich kann diesen Vorteil verstehen, fühle mich aber dennoch wohler, wenn ich alle Logiken zusammen in einer Zentrale verwalten kann. In einer einfachen Installation sind alle Geräte einfach nur mit dem KNX Bus verbunden und es gibt keine Möglichkeit per Smartphone zu steuern. Ist dies gewünscht, benötigt man zusätzlich ein zentrales Logikmodul mit Visualisierung. Hiermit kann man sehr komplexe Vorgänge abbilden, die mit einfachen Schaltbefehlen nicht möglich sind. Beliebte Varianten sind der Gira X1 oder die freie und kostenlose Software edomi. Bei uns wird diese Aufgabe der Loxone Miniserver übernehmen.

Herstellervielfalt

KNX Komponenten gibt es von verschiedenen Hersteller. Bekannte Marken sind unter Anderem Gira, MDT, ABB, Merten und Theben. Die Geräte kann man frei wählen und kombinieren, da alles standardisiert ist. Das erlaubt die bestmögliche Auswahl für jeden Einsatzzweck. Zum Beispiel kann man den Bedientaster von MDT und den Jalousieaktor von ABB zusammen benutzen. Trotz der verschiedenen Hersteller können diese problemlos miteinander kommunizieren.

ETS-was teuer

Zum Konfigurieren braucht man die ETS Software. Prinzipiell ist diese kostenlos, unterstützt dann jedoch nur 5 Geräte pro Projekt. Möchte man mehr Geräte verwalten muss man seine Geräte auf mehrere Projekte aufteilen oder eine entsprechende Lizenz erwerben. Für 20 Geräte pro Projekt zahlt man 200 Euro (ETS Lite) und für unbegrenzt viele sogar 1000 Euro (ETS Pro), natürlich netto. 20 Geräte sind schnell erreicht, wenn man nur die Taster im Haus zählt. Auch gilt es zu Bedenken, dass die kostenlose Version keine Applikationen unterstützt, die für gewisse Geräte notwendig sind. Für private Anwender gibt es mittlerweile noch die ETS Inside für 160 Euro in einer modernen Oberfläche. Hier werden 256 Geräte aber keine Applikationen unterstützt.

Erste Gehversuche

Um schonmal Erfahrungen mit KNX zu sammeln, habe ich mir bereits eine ETS Lizenz und einige Komponenten besorgt. Da wir die Taster von Loxone verwenden werden, habe ich mich für die ETS Lite entschieden. Sollte die Beschränkung von 20 Geräten dennoch stören, werde ich einfach verschiedene Projekte für die jeweiligen Stockwerke erstellen. All diese Geräte habe ich mir komfortabel auf einem Testbrett zusammengesteckt, dieses werde ich im Rahmen unserer Blogreihe „Smart Home Sonntag“ demnächst vorstellen.

Finanzielle Fördermöglichkeiten

KfW

Während der Vorbereitung auf unseren Hausbau haben wir uns natürlich auch mit verschiedenen Fördermöglichkeiten beschäftigt. Da wir ja ohnehin ein möglichst gut gedämmtes Haus und auch eine Photovoltaik-Anlage haben wollen, ist natürlich eine KfW Förderung naheliegend. Mit unserer Planung liegen wir im Programm 143 (Energieeffizientes Bauen). Darüber haben wir einen zusätzlichen günstigen Kredit bekommen und werden im Nachgang noch einen Tilgungszuschuss von 15.000 Euro bekommen, der dann automatisch von unserem Kredit abgezogen wird.

Bafa

Das zweite über das wir gestolpert sind, war die Förderung von der BAFA für unsere Wärmepumpe. Hier war die Innovationsförderung für uns interessant. Die von LUXHAUS verplante Vaillant Wärmepumpe in Split-Aufstellung stand auch dort bei den geförderten Geräten. Aber weil es bei uns in der Gegen im Winter wohl „so kalt“ ist, kommt bei uns die Förderung nur für eine einzige Heizung in Frage. Es handelt sich dabei um die THZ 504 von Tecalor. Tecalor ist ein Tocherunternehmen von STIEBEL ELTRON. Bei diesem Gerät handelt es sich um eine reine Innenaufstellung, es steht also kein Gerät mehr vor dem Haus. Wir haben dann mit der freundlichen Unterstützung von LUXHAUS den Antrag für die BAFA Förderung ausgefüllt, obwohl wir uns noch nicht ganz sicher waren, welche Heizungsanlage wir letztendlich wählen wollen. Aber sicher ist sicher. Diese wurde uns dann auch in Höhe von 1500 Euro bewilligt.

Beim PAT Gespäch kam dann allerdings zunächst die Ansage, dass die THZ deutlich mehr als diese 1500 Euro Aufpreis kosten würde. Damit war die Sache dann erstmal für uns vom Tisch. Im Nachgang wurde das aber LUXHAUS intern nochmal geklärt und wir waren nur noch bei einem Aufpreis von 1500 Euro. Mit der Förderung verrechnet kämen wir also genau auf 0. Nachdem wir auch bei der Vaillant noch einen Aufpreis für längere Leitungen zahlen müssten, weil wir das Außengerät nicht direkt am Technikraum aufstellen wollten, weil das genau unter unserem Schlafzimmer ist, kommen wir so also noch günstiger weg.

Zusatzförderung Lastmanagementfähigkeit

Um die Tecalor in unser Smart Home einzubinden brauchen wir dann noch das ISG (Internet Service Gateway). Damit bekommt unsere Heizung auch das Zertifikat „Smart Grid Ready“. Wir bekommen dadurch nochmal zusätzliche 500 Euro Zusatzförderung Lastenmanagmentfähigkeit, was in etwa die Mehrkosten für das ISG aufwiegen dürfte.

Wir haben dann lange zu den Vor- und Nachteilen von Innen- vs. Außenaustellung gelesen und festgestellt, dass es einfach darauf ankommt wen man fragt. Deswegen haben wir beschlossen, dass für uns die Vorteile überwiegen, weil wir kein Gerät im Garten stehen haben und die Smart Home Anbindung quasi kostenneutral bekommen. Da wir zudem bei der THZ noch Geld sparen, wenn man die Förderung verrechnet, haben wir uns dann für die Innenaufstellung entschieden.

Baukindergeld und Bayrische Eigenheimzulage

Zu guter Letzt hoffen wir natürlich auch noch darauf unseren Kuchen vom Baukindergeld abzubekommen. Das sind mit 2 Kindern in Bayern ja immerhin 30.000 Euro, die über 10 Jahre hinweg ausgezahlt werden. Dazu ist natürlich wichtig, dass wir auf jeden Fall noch im Jahr 2020 einziehen! Außerdem müssen wir hoffen, dass die Mittel nicht bis zu unserem Einzug aufgebraucht sind. Deswegen ist es für uns wichtig, dass dann nächstes Jahr beim Bau alles glatt läuft.

Weitere 10.000 Euro bekommen wir dann noch von der Bayern Labo unter dem Namen Bayerische Eigenheimzulage.

Insgesamt kommen also im besten Fall 47.000 Euro zusammen. Das ist schon ein ordentlicher Batzen Geld. Ich kann also nur jedem Bauherren empfehlen sich rechtzeitig mit den verschiedenen Fördermöglichkeiten zu beschäftigen. Manche kann man nämlich nur beantragen, wenn man noch nicht mit der Baumaßnahme angefangen hat, andere wiederum erst im Nachgang, wenn man eingezogen ist.