Finanzielle Fördermöglichkeiten

KfW

Während der Vorbereitung auf unseren Hausbau haben wir uns natürlich auch mit verschiedenen Fördermöglichkeiten beschäftigt. Da wir ja ohnehin ein möglichst gut gedämmtes Haus und auch eine Photovoltaik-Anlage haben wollen, ist natürlich eine KfW Förderung naheliegend. Mit unserer Planung liegen wir im Programm 143 (Energieeffizientes Bauen). Darüber haben wir einen zusätzlichen günstigen Kredit bekommen und werden im Nachgang noch einen Tilgungszuschuss von 15.000 Euro bekommen, der dann automatisch von unserem Kredit abgezogen wird.

Bafa

Das zweite über das wir gestolpert sind, war die Förderung von der BAFA für unsere Wärmepumpe. Hier war die Innovationsförderung für uns interessant. Die von LUXHAUS verplante Vaillant Wärmepumpe in Split-Aufstellung stand auch dort bei den geförderten Geräten. Aber weil es bei uns in der Gegen im Winter wohl „so kalt“ ist, kommt bei uns die Förderung nur für eine einzige Heizung in Frage. Es handelt sich dabei um die THZ 504 von Tecalor. Tecalor ist ein Tocherunternehmen von STIEBEL ELTRON. Bei diesem Gerät handelt es sich um eine reine Innenaufstellung, es steht also kein Gerät mehr vor dem Haus. Wir haben dann mit der freundlichen Unterstützung von LUXHAUS den Antrag für die BAFA Förderung ausgefüllt, obwohl wir uns noch nicht ganz sicher waren, welche Heizungsanlage wir letztendlich wählen wollen. Aber sicher ist sicher. Diese wurde uns dann auch in Höhe von 1500 Euro bewilligt.

Beim PAT Gespäch kam dann allerdings zunächst die Ansage, dass die THZ deutlich mehr als diese 1500 Euro Aufpreis kosten würde. Damit war die Sache dann erstmal für uns vom Tisch. Im Nachgang wurde das aber LUXHAUS intern nochmal geklärt und wir waren nur noch bei einem Aufpreis von 1500 Euro. Mit der Förderung verrechnet kämen wir also genau auf 0. Nachdem wir auch bei der Vaillant noch einen Aufpreis für längere Leitungen zahlen müssten, weil wir das Außengerät nicht direkt am Technikraum aufstellen wollten, weil das genau unter unserem Schlafzimmer ist, kommen wir so also noch günstiger weg.

Zusatzförderung Lastmanagementfähigkeit

Um die Tecalor in unser Smart Home einzubinden brauchen wir dann noch das ISG (Internet Service Gateway). Damit bekommt unsere Heizung auch das Zertifikat „Smart Grid Ready“. Wir bekommen dadurch nochmal zusätzliche 500 Euro Zusatzförderung Lastenmanagmentfähigkeit, was in etwa die Mehrkosten für das ISG aufwiegen dürfte.

Wir haben dann lange zu den Vor- und Nachteilen von Innen- vs. Außenaustellung gelesen und festgestellt, dass es einfach darauf ankommt wen man fragt. Deswegen haben wir beschlossen, dass für uns die Vorteile überwiegen, weil wir kein Gerät im Garten stehen haben und die Smart Home Anbindung quasi kostenneutral bekommen. Da wir zudem bei der THZ noch Geld sparen, wenn man die Förderung verrechnet, haben wir uns dann für die Innenaufstellung entschieden.

Baukindergeld und Bayrische Eigenheimzulage

Zu guter Letzt hoffen wir natürlich auch noch darauf unseren Kuchen vom Baukindergeld abzubekommen. Das sind mit 2 Kindern in Bayern ja immerhin 30.000 Euro, die über 10 Jahre hinweg ausgezahlt werden. Dazu ist natürlich wichtig, dass wir auf jeden Fall noch im Jahr 2020 einziehen! Außerdem müssen wir hoffen, dass die Mittel nicht bis zu unserem Einzug aufgebraucht sind. Deswegen ist es für uns wichtig, dass dann nächstes Jahr beim Bau alles glatt läuft.

Weitere 10.000 Euro bekommen wir dann noch von der Bayern Labo unter dem Namen Bayerische Eigenheimzulage.

Insgesamt kommen also im besten Fall 47.000 Euro zusammen. Das ist schon ein ordentlicher Batzen Geld. Ich kann also nur jedem Bauherren empfehlen sich rechtzeitig mit den verschiedenen Fördermöglichkeiten zu beschäftigen. Manche kann man nämlich nur beantragen, wenn man noch nicht mit der Baumaßnahme angefangen hat, andere wiederum erst im Nachgang, wenn man eingezogen ist.

Loxone

Loxone ist ein großer Hersteller im Bereich Smart Home aus Österreich. Dieses System wird auch standardmäßig bei LUXHAUS eingesetzt, wenn man nach Smart Home fragt. Da ich aber ein bisschen Erfahrung mit Elektrokram habe und mir hier einiges an Eigenleistung zutraue, werden wir hier selbst aktiv werden. Da es nicht möglich ist nur einzelne Teile der Elektrik selbst zu machen und wir uns da mit dem gestellten Elektriker in die Quere kommen würden, haben wir uns entschlossen die Elektrik als Gewerk komplett rauszunehmen und es in Eigenregie zu installieren.

Wir haben uns im wesentlichen aus folgenden Gründen für Loxone entschieden: Die Taster und die Darstellung auf dem Handy. Wie es bei komplizierten Geräten üblich ist kommen natürlich ein paar Nachteile und Vorteile zusammen die wir kurz anreißen möchten.

Nachteile
  • KNX Unterstützung
    Der Loxone Miniserver bietet zwar eine KNX Schnittstelle an, diese ist aber nicht offiziell zertifiziert. Es werden auch nicht alle KNX Datentypen unterstützt, was bedeutet, dass man ab und zu Behelfslösungen implementieren muss. Schlimmer ist jedoch, dass die offiziellen Bausteine von Loxone keine Daten aus anderen Quellen unterstützen. Verwendet man zum Beispiel eine KNX Wetterstation, kann man die Sonneneinstrahlungswerte nicht direkt im automatischen Rollladenbaustein verwenden. Hier ist man dann dazu gezwungen die komplexen Logiken selbstständig aufwendig nachzustellen.
  • Kleinere Einschränkungen bei Extensions
    Mehrere Extensions haben meiner Meinung nach Designschwächen, beispielsweise unterstützt die Dali Extension den Datentyp DT8 nicht. Mit diesem Datentyp kann man ganz komfortabel in einem Befehl farbige Lampen steuern. Benutzt man hingegen DT6 wie es von Loxone vorgesehen ist, muss man hierfür drei Befehle für die Grundfarben rot, grün, blau verwenden. Das ist nicht weiter schlimm, macht aber die Programmierung unnötig aufwendiger.
  • Streckenweise teuer
    Einige Extensions sind vergleichsweise teuer. Beispielsweise kostet die Loxone Extension für 14 schaltbare Steckdosen 520 €, also ca. 37 € pro Kanal. Im Vergleich dazu kostet ein KNX Schaltaktor für 16 schaltbare Steckdosen nur 285 €, und somit nur 18 € pro Kanal. Mehr als doppelt so teuer finde ich schon ein bisschen übertrieben.
  • Proprietäres System
    Bei Loxone handelt es sich um ein geschlossenes System und alle Komponenten werden ausschließlich von Loxone hergestellt und vertrieben. Dadurch ergibt sich, dass Loxone die Preise und Funktionalität nach Gutdünken diktieren kann. Problematisch wird es auch, wenn die Firma jemals pleite gehen sollte. Dann wird es keine Ersatzteile oder Erweiterungen mehr geben und man muss bei einem größeren Schaden wesentlich mehr Geräte als nötig austauschen.
Vorteile
  • Graphische Programmierung
    Damit unser Home richtig smart wird, muss man gewisse Logiken definieren, zum Beispiel dass am Morgen die Rollläden automatisch hoch fahren. Diese Logiken werden bei Loxone in einer Zentrale graphisch programmiert. Diese Programmierumgebung von Loxone empfinde ich als sehr angenehm in der Benutzung.
  • Schalter
    Besonders überzeugt haben uns die Taster. Wir finden sie besonders schick und angenehm in der Bedienung. Im Gegensatz zu vielen anderen berührungsempfindlichen Tastern haben die Loxone Schalter einen hörbares Klick-Geräusch. Das hilft enorm bei der Frage ob man den Taster erwischt hat oder nicht. Zusätzlich haben die Taster eingebaute Temperatur- und Feuchtesensoren. Diese kann man verwenden, um automatisiert die Heizung oder Lüftung zu steuern.
  • Viele Möglichkeiten
    Es gibt viele verschiedene Extensions, die man ganz einfach an den Miniserver anschließen kann. Diese sind voll integriert und können direkt mit den passenden Bausteinen verwendet werden. Beispiele dafür sind Dali, EnOcean oder ein Jalousieaktor.
  • Visualisierung
    Sehr schick und einfach zu Benutzen ist auch die Visualisierung, die Loxone mitbringt. Mit Visualisierung ist an dieser Stelle eine App gemeint, mit der man alle Funktionen des Smart Homes steuern und anzeigen kann. Man kann hierfür einen Browser oder eine App am Smartphone sowie Tablet verwenden.
  • Lokal
    Ein für mich extrem großer Vorteil ist, dass diese gesamte Hausautomation lokal stattfindet und nicht an Diensten wie Alexa oder Siri angeschlossen ist. Erstens wollen wir solchen Firmen nicht auch noch mitteilen, ob die Tür von unserem WC geöffnet ist, und zweitens sind wir nicht davon abhängig ob es diese Firmen in der nahen Zukunft noch gibt.
Fazit

Trotz der Teils schwerwiegenden Nachteile setzen wir auf dieses System, weil es uns mehr überzeugt als alternative Lösungen. Viele Nachteile lassen sich zum Glück dadurch umschiffen, dass wir KNX Komponenten verwenden werden. Aktuell planen wir nur den Loxone Miniserver und die Taster einzusetzen, alle anderen Geräte werden von anderen Firmen kommen. Loxone dient dabei als Zentrale, in der alles zusammengeführt wird.