Loxone

Loxone ist ein großer Hersteller im Bereich Smart Home aus Österreich. Dieses System wird auch standardmäßig bei LUXHAUS eingesetzt, wenn man nach Smart Home fragt. Da ich aber ein bisschen Erfahrung mit Elektrokram habe und mir hier einiges an Eigenleistung zutraue, werden wir hier selbst aktiv werden. Da es nicht möglich ist nur einzelne Teile der Elektrik selbst zu machen und wir uns da mit dem gestellten Elektriker in die Quere kommen würden, haben wir uns entschlossen die Elektrik als Gewerk komplett rauszunehmen und es in Eigenregie zu installieren.

Wir haben uns im wesentlichen aus folgenden Gründen für Loxone entschieden: Die Taster und die Darstellung auf dem Handy. Wie es bei komplizierten Geräten üblich ist kommen natürlich ein paar Nachteile und Vorteile zusammen die wir kurz anreißen möchten.

Nachteile
  • KNX Unterstützung
    Der Loxone Miniserver bietet zwar eine KNX Schnittstelle an, diese ist aber nicht offiziell zertifiziert. Es werden auch nicht alle KNX Datentypen unterstützt, was bedeutet, dass man ab und zu Behelfslösungen implementieren muss. Schlimmer ist jedoch, dass die offiziellen Bausteine von Loxone keine Daten aus anderen Quellen unterstützen. Verwendet man zum Beispiel eine KNX Wetterstation, kann man die Sonneneinstrahlungswerte nicht direkt im automatischen Rollladenbaustein verwenden. Hier ist man dann dazu gezwungen die komplexen Logiken selbstständig aufwendig nachzustellen.
  • Kleinere Einschränkungen bei Extensions
    Mehrere Extensions haben meiner Meinung nach Designschwächen, beispielsweise unterstützt die Dali Extension den Datentyp DT8 nicht. Mit diesem Datentyp kann man ganz komfortabel in einem Befehl farbige Lampen steuern. Benutzt man hingegen DT6 wie es von Loxone vorgesehen ist, muss man hierfür drei Befehle für die Grundfarben rot, grün, blau verwenden. Das ist nicht weiter schlimm, macht aber die Programmierung unnötig aufwendiger.
  • Streckenweise teuer
    Einige Extensions sind vergleichsweise teuer. Beispielsweise kostet die Loxone Extension für 14 schaltbare Steckdosen 520 €, also ca. 37 € pro Kanal. Im Vergleich dazu kostet ein KNX Schaltaktor für 16 schaltbare Steckdosen nur 285 €, und somit nur 18 € pro Kanal. Mehr als doppelt so teuer finde ich schon ein bisschen übertrieben.
  • Proprietäres System
    Bei Loxone handelt es sich um ein geschlossenes System und alle Komponenten werden ausschließlich von Loxone hergestellt und vertrieben. Dadurch ergibt sich, dass Loxone die Preise und Funktionalität nach Gutdünken diktieren kann. Problematisch wird es auch, wenn die Firma jemals pleite gehen sollte. Dann wird es keine Ersatzteile oder Erweiterungen mehr geben und man muss bei einem größeren Schaden wesentlich mehr Geräte als nötig austauschen.
Vorteile
  • Graphische Programmierung
    Damit unser Home richtig smart wird, muss man gewisse Logiken definieren, zum Beispiel dass am Morgen die Rollläden automatisch hoch fahren. Diese Logiken werden bei Loxone in einer Zentrale graphisch programmiert. Diese Programmierumgebung von Loxone empfinde ich als sehr angenehm in der Benutzung.
  • Schalter
    Besonders überzeugt haben uns die Taster. Wir finden sie besonders schick und angenehm in der Bedienung. Im Gegensatz zu vielen anderen berührungsempfindlichen Tastern haben die Loxone Schalter einen hörbares Klick-Geräusch. Das hilft enorm bei der Frage ob man den Taster erwischt hat oder nicht. Zusätzlich haben die Taster eingebaute Temperatur- und Feuchtesensoren. Diese kann man verwenden, um automatisiert die Heizung oder Lüftung zu steuern.
  • Viele Möglichkeiten
    Es gibt viele verschiedene Extensions, die man ganz einfach an den Miniserver anschließen kann. Diese sind voll integriert und können direkt mit den passenden Bausteinen verwendet werden. Beispiele dafür sind Dali, EnOcean oder ein Jalousieaktor.
  • Visualisierung
    Sehr schick und einfach zu Benutzen ist auch die Visualisierung, die Loxone mitbringt. Mit Visualisierung ist an dieser Stelle eine App gemeint, mit der man alle Funktionen des Smart Homes steuern und anzeigen kann. Man kann hierfür einen Browser oder eine App am Smartphone sowie Tablet verwenden.
  • Lokal
    Ein für mich extrem großer Vorteil ist, dass diese gesamte Hausautomation lokal stattfindet und nicht an Diensten wie Alexa oder Siri angeschlossen ist. Erstens wollen wir solchen Firmen nicht auch noch mitteilen, ob die Tür von unserem WC geöffnet ist, und zweitens sind wir nicht davon abhängig ob es diese Firmen in der nahen Zukunft noch gibt.
Fazit

Trotz der Teils schwerwiegenden Nachteile setzen wir auf dieses System, weil es uns mehr überzeugt als alternative Lösungen. Viele Nachteile lassen sich zum Glück dadurch umschiffen, dass wir KNX Komponenten verwenden werden. Aktuell planen wir nur den Loxone Miniserver und die Taster einzusetzen, alle anderen Geräte werden von anderen Firmen kommen. Loxone dient dabei als Zentrale, in der alles zusammengeführt wird.

Smart Home

Was ist ein Smart Home?

Bevor wir in die technischen Details abtauchen sollten wir erstmal klären, was wir unter Smart Home verstehen: „Smart Home heißt nicht, dass du deine Lampen per Handy steuern kannst, sondern das Haus selbstständig der Situation angepasst das Licht ein- und ausschaltet.“ Damit das Haus diese Entscheidung sinnvoll treffen kann, muss es bestimmte Dinge wissen, wie zum Beispiel die aktuelle Helligkeit drinnen und draußen, die Anwesenheit von Personen und vieles mehr. Das bedeutet, dass das Haus mit etlichen Sensoren wie Helligkeitssensoren oder Präsenzmeldern ausgestattet werden muss, damit es diese smarten Tätigkeiten übernehmen kann.

Vorüberlegungen

Lange bevor man sich überlegt, wo man Lichtschalter oder Präsenzmelder platziert, sollte man sich ein paar Grundlegende Gedanken zu seinen Wünschen machen. Hierzu habe ich für mich folgendes beschlossen:

  • Kabel statt Funk
    Meiner Erfahrung nach sind Kabel basierte Lösungen oft besser, da bestimmte Probleme nicht auftreten. Man muss keine Batterien wechseln. Der Funkkontakt kann nicht abbrechen. Man muss sich weniger Gedanken über Verschlüsselung machen, weil ein neugieriger Nachbar nicht ohne weiteres mitlauschen kann. Da wir ja neu bauen, ist Kabel verlegen auch kein Problem. Zusätzlich handelt es sich um ein Fertighaus, hier kann der Bauträger ganz einfach die Leerrohre im Werk bereits einbauen. Ich muss dann auf der Baustelle „nur noch“ die Kabel durch diese Rohre ziehen und anschließen.
  • Gekauft statt Selbstgemacht
    Sofern es bereits eine kommerzielle Lösung gibt, und diese auch bezahlbar ist, werde ich darauf zurückgreifen. Ein Haus bauen macht schon ganz alleine genügend Arbeit, da brauch ich nicht auch noch zusätzliche Bastelprojekte. Ehrlicherweise muss ich mir auch eingestehen, dass Bastelprojekte oft bei mir irgendwann liegen bleiben und nie fertig werden. Do it yourself Lösungen bringen meines Erachtens auch oft nicht die Kostenersparnis, die man sich erhofft, da ich meistens auf qualitative Komponenten zurückgreife, die in der Summe mehr kosten als ein fertiges Produkt. Dennoch werde ich an dem ein oder anderen Projekt nicht vorbeikommen, da es nicht immer eine fertige Lösung gibt.
  • Offline statt online
    Privatsphäre ist für mich ein sehr wichtiger Punkt. Ich möchte keine Mikrofone/Kameras im Haus haben, die das Potenzial haben alles was ich sage jederzeit ins Internet zu senden. Deswegen wird es bei uns keine Alexas, Siris oder Googles geben. Das erschwert natürlich einiges, ist es mir aber allemal wert.

Potenzielle Lösungen

Nach langer Recherche habe ich mich letztendlich für eine Kombination aus KNX, Dali, Loxone und HomeMatic entschieden. Jede dieser Lösungen ist für sich schon sehr komplex und werden deswegen in weiteren Blogposts genauer erklärt.